Wanderausstellungen

Die folgenden Sonderausstellungen können für die Präsentation an anderen Orten eingerichtet und entliehen werden. Weitere Ausstellungen auf Anfrage an info[at]topographie.de.

Das Reichsarbeitsministerium 1933–1945: Beamte im Dienst des Nationalsozialismus

© Felix Noack / STdT

Die Ausstellung zeigt, in welchem Ausmaß das bisher meist als einflusslos dargestellte Reichsarbeitsministerium die nationalsozialistische Diktatur stützte. Es beteiligte sich an der Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen und wirkte maßgeblich an der Organisation des Zwangsarbeitereinsatzes mit. Welche Auswirkungen die Arbeits- und Sozialpolitik auf die Menschen im Deutschen Reich, aber auch in den deutsch besetzten Gebieten hatte, machen Fallbeispiele deutlich. Durch die Darstellung einzelner Biografien von Beamten des Reichsarbeitsministeriums wird deren Handlungsspielraum in der NS-Zeit ersichtlich.

Die Ausstellung basiert auf Ergebnissen einer Unabhängigen Historikerkommission, die seit 2013 die Geschichte des Reichsarbeitsministeriums in der NS-Zeit erforscht.

Der Volksgerichtshof 1934–1945. Terror durch „Recht“

© Jürgen Sendel

Der Volksgerichtshof wurde 1934 von den Nationalsozialisten zur „Bekämpfung von Staatsfeinden“ geschaffen. Bis Kriegsende mussten sich mehr als 16.700 Menschen vor diesem neuen obersten politischen Gericht verantworten, das ab 1942 jeden zweiten Angeklagten zum Tode verurteilte.

Die Ausstellung informiert über die Entstehung und Organisation des Gerichts, beleuchtet am Beispiel von Einzelschicksalen seine Urteilspraxis und informiert über den Umgang mit dem ehemaligen Gerichtspersonal nach 1945.

„Kristallnacht“ - Antijüdischer Terror 1938. Ereignisse und Erinnerung

80 Jahre nach dem Staats- und Parteiterror gegen die jüdische Bevölkerung im November 1938 zeichnet die Ausstellung „Kristallnacht“ die damaligen Ereignisse nach. Im Mittelpunkt stehen zum einen historische Fotoserien aus sechs Orten, die Schlaglichter auf einzelne Verbrechen werfen: brennende Synagogen, zerschlagene Schaufenster und die Zerstörung religiöser Gegenstände, Demütigungen und Festnahmen, und zum anderen – erstmals – die Wege des Gedenkens an die sogenannten Pogrome seit 1945. Der als Ausstellungstitel gewählte Begriff „Kristallnacht“ verweist bereits auf diesen erinnerungsgeschichtlichen Schwerpunkt.

„Überall Luthers Worte …“ – Martin Luther im Nationalsozialismus

Wie standen die Nationalsozialisten zu Religion und Kirche – und speziell zu Martin Luther? Wie verhielten sich Christen in Deutschland zum Reformator und seinem „Erbe“ in der NS-Zeit? Und wie entwickelte sich das Verhältnis zwischen Staat und Kirchen in jenen zwölf Jahren? Eine Ausstellung der Stiftung Topographie des Terrors und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

In Absprache mit der Gestalterin kann die Ausstellung unter Umständen in ein vorhandenes Ausstellungssystem eingepasst werden. Sollte kein passendes System vorhanden sein, können Systemelemente eventuell zusätzlich entliehen werden. Die Transportkosten erhöhen sich dementsprechend.

Das Gesicht des Gettos. Bilder jüdischer Photographen aus dem Getto Litzmannstadt 1940–1944

© Stiftung Topographie des Terrors

Im Auftrag des Litzmannstädter „Judenrates“ machten einige jüdische Photographen tausende Bilder von nahezu allen Bereichen des Gettolebens. Die fast 12.000 erhaltenen Kontaktabzüge befinden sich heute im Staatsarchiv Lodz. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von ca. 50 groß­formatigen Fotografien aus dem Getto Litzmannstadt – wie Lodz von den deutschen Besatzern 1940 umbenannt wurde – , die erstmals den bislang fast unbekannten Bildbestand der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ergänzt wird die als Wanderausstellung konzipierte deutsch-englischsprachige Präsentation durch Aussagen ehemaliger Getto-Bewohner und Eintragungen in der Getto-Chronik. Ein kurzer Abriss der Geschichte des Gettos, eine Charakterisierung der Fotografie als historische Quelle und Hinweise auf die Fotografen führen in die Ausstellung ein. Die Ambivalenz zwischen der ausweglosen Situation im Getto und den Bemühungen der Bewohner, ihre Würde zu erhal­ten und so lange wie möglich zu überleben, wird gerade durch die Empathie der jüdischen Fotografen mit den Gettoinsassen, die sie im offiziellen Auftrag des „Judenrates“ fotografierten, offenkundig.

Die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde. Die Ausstellung des Gedenk- und Informationsortes Tiergartenstraße 4 in Berlin

Die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde. Die Ausstellung des Gedenk- und Informationsortes Tiergartenstraße 4, Wanderfassung, Wissenschaftszentrum Bonn

Eine Wanderausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, betreut durch die Stiftung Topographie des Terrors

Die Wanderausstellung „Die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ ist eine mobile und barrierearme Präsentation der Inhalte, die am Gedenk- und Informationsort Tiergartenstraße 4 in Berlin gezeigt werden. Die Ausstellung zeigt in zehn Kapiteln die Vorgeschichte, die Voraussetzungen und Durchführung der Patientenmorde. Sie beschreibt die besondere Bedeutung der Organisationszentrale in der Tiergartenstraße 4 und erläutert weitere Mordaktionen gegen psychisch kranke und geistig behinderte Männer, Frauen und Kinder in Deutschland und Europa ab 1939. Sie zeigt die Verbindungslinien der „Euthanasie“-Aktion zur Ermordung der europäischen Juden auf und beleuchtet das Verdrängen und Verschweigen der Morde nach 1945. Zehn lebensgeschichtliche Skizzen von Opfern der Patientenmorde verbinden die Themenkapitel und verdeutlichen die individuelle Dimension dieser Verbrechen. Ergänzend wird die Entwicklung des Gedenkens an die „Euthanasie“-Morde in Europa dargestellt.

Die Ausstellungstexte stehen durchgängig in Deutsch und Leichter Sprache zur Verfügung. Textanordnung und Ausstellungsaufbau orientieren sich an den Anforderungen von Rollstuhlnutzern. Zwei optional ausleihbare Medienstationen bieten zusätzliche Erläuterungen und Inhalte für Ausstellungsbesucher mit und ohne Beeinträchtigungen des Hörens und des Sehens. Sie bieten zusätzliche Informationen zur Geschichte der Villa Tiergartenstraße 4, zum Selektionsverfahren der „Aktion T4“ und zu den Orten der Patientenmorde.

Zwischen den Zeilen? Zeitungspresse als NS-Machtinstrument

In dieser ersten umfassenden Ausstellung über die Zeitungspresse während der NS-Zeit stehen die Grundzüge des repressiven Pressesystems und deren Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Presselandschaft im Mittelpunkt. Dabei wird gezeigt, wie grundlegend zwölf Jahre nationalsozialistischer Herrschaft die deutsche Presselandschaft veränderten. Dreizehn ausgewählte Zeitungsfaksimiles und Journalistenporträts veranschaulichen, welch unterschiedliche publizistische Strategien die Zeitungen verfolgten und welche Denk- und Handlungsspielräume es für Verleger, Journalisten und Leser gab. Anhand der zwei Schwerpunktkapitel zum Reichsparteitag 1935 sowie zu Goebbels‘ „Sportpalastrede“ 1943 stehen exemplarisch die Berichterstattung in der Zeitungs- und Zeitschriftenpresse sowie in Rundfunk und Wochenschau einander gegenüber.

Die Ausstellung benötigt eine Fläche von 220 m². Sie besteht aus Bild-/Texttafeln, Medienstationen und einem großen ‚Redaktionstisch‘ mit Hockern, auf dem Zeitungsfaksimiles ausliegen. Das Transportgut besteht aus drei Kisten auf Rollen sowie weiteren Elementen. Für Aus- und Einlagerung werden zwei Personen und ein Transportwagen mit Hebebühne benötigt. Die Hängung kann von vier erfahrenen Mitarbeitern in zwei Arbeitstagen durchgeführt werden. Ein Rahmensystem kann evtl. zur Verfügung gestellt werden. Für Transport, Versicherung, Leihgebühr und Erstellung eines Hänge-/Stellplans ist mit Kosten von ca. 3.500 Euro zu rechnen. In Absprache mit den Autoren ist der Verzicht auf einzelne Elemente möglich.

„Vor aller Augen“. Die Deportation der Juden und die Versteigerung ihres Eigentums. Fotografien aus Lörrach Oktober/November 1940

© Stadtarchiv Lörrach

Die in der Ausstellung gezeigten Bildserien mit insgesamt 42 Fotografien der Deportation von Juden in Lörrach am 22. Oktober 1940 sowie der Versteigerung von Hausrat aus ihren Wohnungen, wenige Wochen nach diesem öffentlichen Verbrechen, stellen eine erschütternde visuelle Dokumentation dar. Für beide Serien sind die originalen Negative des Fotografen, eines Kriminalpolizeibeamten, erhalten.

„Vor aller Augen“. Fotodokumente des nationalsozialistischen Terrors in der Provinz

„Vor aller Augen”, Präsentation in der Jüdischen Gemeinde Mannheim, 2003 © Stiftung Topographie des Terrors

Deutsch-englische Fotodokumentation über öffentliche Szenen des alltäglichen Terrors in der NS-Zeit, auf der Basis einer bundesweiten Recherche in Regional- und Lokalarchiven zur Erschließung neuer Bildquellen.

Präsentation von September 2002 bis Februar 2003 am Bauzaun auf dem Gelände der „Topographie des Terrors“. Seither ist die Wanderfassung in vielen Städten der Bundesrepublik präsentiert worden, u.a. in Heidelberg, Mannheim, Erlangen, Saarbrücken, Prora (Rügen) und Riesa.

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