© Manuela Seger / STdT

Als Albert Speer im Oktober 1966 nach zwanzigjähriger Haft aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau entlassen wurde, begann seine zweite Karriere als gefeierter und scheinbar geläuterter Zeitzeuge. Einst enger Vertrauter Adolf Hitlers, Chefplaner nationalsozialistischer Großbauprojekte und Rüstungsminister, trug er nach seiner Haftentlassung erfolgreich seine Legende in die Öffentlichkeit: Er habe von den NS-Verbrechen nichts gewusst und sei, von der Aura Hitlers verführt, unverschuldet in den Krieg hineingeraten.
Im Mittelpunkt der Ausstellung des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände steht die Frage, warum diese Legende Speers in der Bundesrepublik Deutschland über Jahrzehnte so große Resonanz fand – selbst dann noch, als viele seiner Erzählungen durch historische Forschungen längst widerlegt waren.

  • © Manuela Seger / Stiftung Topographie des Terrors

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