Zwangsräume. Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939–1945
Ab 1939 musste fast die Hälfte der jüdischen Bevölkerung Berlins ihre Wohnungen verlassen und umziehen. Die Menschen wurden zur Untermiete in Wohnungen einge-wiesen, in denen bereits andere jüdische Mieterinnen und Mieter lebten. Zumeist waren die Zwangswohnungen der letzte Wohnort vor ihrer Deportation und Ermordung.
Ein von der Alfred Landecker Foundation gefördertes Forschungsprojekt des Aktiven Museums hat für Berlin eine Mindestzahl von 791 Häusern mit Zwangswohnungen identifiziert. Die meisten befanden sich in der Innenstadt. Die seit Oktober 2023 präsentierte Online-Ausstellung, an der zahlreiche historisch interessierte Personen und heutige Bewohnerinnen und Bewohner ehemals betroffener Häuser mitgewirkt haben, erzählt die Geschichte von 32 ausgewählten Häusern. Gerade ist der von Akim Jah und Christoph Kreutzmüller herausgegebene Begleitband Zwangsräume. Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939–1945 (2024) erschienen.
Bethan Griffiths, Historikerin, war wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts „Zwangsräume“. In dem Band ist sie mit einem Beitrag zu den Lebensbedingungen in den Zwangswohnungen vertreten.
Akim Jah, Politologe, ist Leiter der Abteilung Forschung und Dokumentation der Gedenkstätte Bergen-Belsen und Vorstandsmitglied des Aktiven Museums. Für den Band hat er die Einleitung mitverfasst und zwei Beiträge geschrieben.
Dominic Strieder ist wissenschaftlicher Archivar am Brandenburgischen Landes-hauptarchiv in Potsdam. In dem Band ist er mit einem Beitrag über die Beteiligung des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg beim behördlichen Zugriff auf „Zwangsräume“ in Berlin vertreten.
Silvija Kavčič, Historikerin, ist Leiterin der Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin im Aktiven Museum.
- Grußwort
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Lena Altman, Alfred Landecker Foundation
- Ausstellungs- und Buchpräsentation
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Bethan Griffiths, Dr. Akim Jah und Dominic Strieder
- Moderation
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Dr. Silvija Kavčič
- Wann
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Dienstag 15. Oktober 2024 19:00 Uhr
- Wo
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Topographie des Terrors, Auditorium
Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg - Gemeinsam mit
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Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V., Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin, Alfred Landecker Foundation, Metropol Verlag
- Hinweis
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