Date Dienstag, 08. April 2025, 19:00 Uhr
Ort Vor Ort
Format Podiumsdiskussion / Veranstaltungsreihe

NS-Täter- und Täterinnenforschung. Stand und Perspektiven

Kosten: Eintritt frei
Dauer: 90 Minuten
Sprachen: Deutsch

Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen und deren geschichtswissenschaftliche Erforschung in Deutschland setzte im Wesentlichen erst mit dem Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem 1960/61 und dem Frankfurter Auschwitz-Prozess gegen Angehörige des SS-Lagerpersonals ab 1963 ein. Wurden zuvor wenige Personen wie Hitler, Himmler oder Heydrich als „Täter“ eingestuft, änderte sich nun die Einschätzung, wer als „Täter“ und „Täterin“ zu gelten habe. Mit der Frage, wie aus „normalen“ Männern und Frauen Täter und Täterinnen werden konnten, geriet die Alltags- und Gesellschaftsgeschichte zunehmend in den Fokus. Der Blick auf eine „Tätergesellschaft“ lenkt die Perspektive auf Politik und Gesellschaft.

Im Podiumsgespräch wird der heutige Stand der NS-Täter- und Täterinnenforschung aus historischer und sozialpsychologischer Sicht erörtert. Gefragt wird auch, welche Perspektiven sich für die Täterforschung generell ergeben.

Andrea Genest, Politikwissenschaftlerin, ist Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und stellvertretende Direktorin der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Zu ihren Publikationen zählt der Aufsatz Fotografien als Zeugen. Häftlingsfotografien aus dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück (2019).

Christian Gudehus, Sozialwissenschaftler, ist Privatdozent an der Ruhr-Universität Bochum. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehört die kulturpsychologische Gewaltforschung. Er ist Herausgeber des Bandes Gewaltpraktiken. Reichweite und Grenzen einer praxeologischen Gewaltforschung (2024).

Michael Wildt ist Professor i. R. für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu seinen wichtigsten Werken gehören Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes (2002, 3. Aufl. 2015) und Ambivalenz des Volkes. Der Nationalsozialismus als Gesellschaftsgeschichte (2019).

Andrea Riedle ist Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors.

Impulsvortrag

Prof. Dr. Michael Wildt, Hamburg

Podiumsgespräch

Dr. Andrea Genest (Fürstenberg/H.), PD Dr. Christian Gudehus (Bochum) und Prof. Dr. Michael Wildt

Moderation

Dr. Andrea Riedle, Berlin

Wann

Dienstag, 8. April 2025  19:00 Uhr

Wo

Topographie des Terrors, Auditorium
Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg

Hinweise

Mit Ihrer Teilnahme an der Veranstaltung erteilen Sie Ihr Einverständnis, dass Fotoaufnahmen Ihrer Person als Teil von Überblickseinstellungen im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit der Veranstalter verwendet werden können.

Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Reinhard Heydrich. Karriere und Gewalt“

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