Keine Gerechtigkeit. Die ungleiche Unterstützung des KZ-Überlebenden Fritz Bringmann und des SS-Mannes Walter Filsinger nach 1945
1940 wurde der aus politischen Gründen inhaftierte Fritz Bringmann aus dem KZ Sachsenhausen nach Neuengamme überstellt. Nur wenige Zeit später nahm der SS-Mann Walter Filsinger in dem im Südosten Hamburgs gelegenen Konzentrationslager seinen Dienst als Blockführer auf. Ob sie sich je begegnet sind, bleibt unklar. Beide beantragten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Unterstützung, Bringmann wegen Misshandlungen in der Haft, Filsinger wegen seines Fronteinsatzes.
In ihrem Buch Keine Gerechtigkeit. Die ungleiche Unterstützung des KZ-Überlebenden Fritz Bringmann und des SS-Mannes Walter Filsinger nach 1945 (2022) zeichnet Christl Wickert die Bemühungen beider Männer um Entschädigung bzw. Kriegsopferversorgung nach. Die Gegenüberstellung der beiden Einzelfälle zeigt exemplarisch die ungleiche Versorgung von Verfolgten des NS-Regimes und willigen Vollstreckern des NS-Terrors nach 1945. Sie war Folge von gesetzlichen Regelungen wie auch deren Auslegung durch Gerichte und Behörden.
Christl Wickert, Historikerin und Politologin, hat Ausstellungs- und Forschungsprojekte, u.a. zur Konzentrationslager-SS, in den Gedenkstätten Sachsenhausen, Neuengamme und Ravensbrück realisiert. Sie ist Redaktionsmitglied der Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung. Zu ihren Veröffentlichungen gehört „… unmöglich, diesen Schrecken aufzuhalten“. Die medizinische Versorgung durch Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück (2017, zus. mit Ramona Saavedra Santis).
- Buchpräsentation
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Dr. Christl Wickert, Berlin/Zernien
- Moderation
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Dr. Stephanie Bohra, Berlin
- Wann
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Dienstag, 9. Januar 2023, 19:00 Uhr
- Wo
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Topographie des Terrors, Auditorium
Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg - Gemeinsam mit
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Metropol Verlag
- Hinweis
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