Journalistinnen in der NS- und Nachkriegspresse

In ihrem Buch Writing and Rewriting the Reich. Women Journalists in the Nazi and Post-War Press (2023) zeichnet Deborah Barton die Geschichte von Journalistinnen in der deutschen Presse der NS- und Nachkriegszeit nach. Dabei ergründet sie die beruflichen Möglichkeiten, die Frauen während der NS-Zeit offenstanden, und analysiert den geschlechtsspezifischen Beitrag von Journalistinnen zu den Presse- und Propagandazielen der Nationalsozialisten. Darüber hinaus widmet sie sich der Frage, inwieweit sich die Erfahrungen der Journalistinnen während der NS-Zeit im geteilten Deutschland der Nachkriegszeit als hilfreich für ihre Karriere erwiesen. Beleuchtet werden sowohl unbekannte Journalistinnen als auch berühmte Persönlichkeiten wie Margret Boveri, Ruth Andreas-Friedrich und Ursula von Kardorff. Auf der Grundlage von Recherchen über 1.500 Journalistinnen stützt sich die Studie auf zahlreiche Quellen, darunter Redaktionsprotokolle, Zeitungen, Tagebücher und Memoiren.

Deborah Barton ist Professorin für Neuere Deutsche Geschichte an der Université de Montréal und Direktorin des dortigen Centre canadien d'études allemandes et européennes. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Themen Journalismus, Gender, die beiden Weltkriege und die Darstellung von Gewalt in den Medien. Zu ihren Veröffentlichungen gehört der gemeinsam mit Fabien Théofilakis verfasste Aufsatz Couvrir la colonisation sans la violence: des femmes journalistes allemandes face à la germanisation à l’Est pendant la Seconde Guerre mondiale (2015).

Fabien Théofilakis ist Forscher Fellow am Centre Marc Bloch in Berlin und Dozent am Fachbereich Geschichte der Universität Paris 1 Panthéon Sorbonne.