Die Gestapo und der 20. Juli 1944
Am 20. Juli 1944 wurde die nationalsozialistische Führung vom Attentat auf Hitler und dem Umsturzversuch vollkommen überrascht. Dies galt auch für die Führung des deutschen Unterdrückungsapparats. Ein Staatsstreich aus dem Zentrum der Macht war nicht erwartet, nicht einmal für möglich gehalten worden. Wie reagierten Reichsinnenminister und Reichsführer-SS Heinrich Himmler, der Chef des Reichssicherheitshauptamts Ernst Kaltenbrunner und der Gestapo-Chef Heinrich Müller auf die Ereignisse am 20. Juli 1944? Was geschah an diesem Tag in der Gestapo-Zentrale in der Prinz-Albrecht-Straße 8? Warum erfolgte keine Gegenaktion gegen die im nahegelegenen Bendlerblock agierenden führenden Persönlichkeiten der Verschwörung gegen Hitler? Manifestierte sich hier das krasse Versagen des SS- und Polizeiapparats gegenüber einer Herausforderung aus dem inneren Kreis der Macht? Wie agierte die SS- und Gestapo-Führung in den Tagen nach dem 20. Juli 1944? Auf der Basis auch neuer und unbekannter Quellen geht Johannes Tuchel in seinem Vortrag diesen Fragen nach.
Johannes Tuchel ist Leiter der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand, war apl. Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und lehrte am Fachbereich für Holocaust Studien der Touro University, Campus Berlin. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus vorgelegt, darunter „… und ihrer alle wartete der Strick.“ Das Zellengefängnis Lehrter Straße 3 nach dem 20. Juli 1944 (2014), Der 20. Juli 1944 im „Führerhauptquartier Wolf-schanze“ (2021, zus. mit Uwe Neumärker) und Der 20. Juli 1944 in Berlin (2024, zus. mit Christin Sandow).
Andrea Riedle ist Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors.
- Vortrag
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Prof. Dr. Johannes Tuchel, Berlin
- Moderation
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Dr. Andrea Riedle, Berlin
- Wann
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Dienstag, 10. Dezember 2024 19:00 Uhr
- Wo
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Topographie des Terrors, Auditorium
Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg - Gemeinsam mit
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Gedenkstätte Deutscher Widerstand
- DGS
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Vor Ort und im Livestream wird eine Übertragung in Deutsche Gebärdensprache angeboten.
- Hinweis
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