Besatzung und Holocaust. Sicherheitspolizei und SD im Reichskommissariat Ukraine
Das Gebiet der heutigen Ukraine gehörte während des Zweiten Weltkriegs zu den zentralen Tatorten der deutschen Besatzungsverbrechen und des Holocaust. Im September 1941 richteten die Deutschen das Reichskommissariat Ukraine ein. Zur Jahreswende 1941/42 ließ das Reichssicherheitshauptamt dort auch stationäre Dienststellen der Kommandeure der Sicherheitspolizei und des SD aufbauen.
In seiner gerade publizierten Studie Zentralen des Terrors (2024) zeigt Christian Schmittwilken, dass die Dienststellen der Kommandeure der Sicherheitspolizei und des SD eingerichtet wurden, um das Vorhaben eines dauerhaft deutsch-dominierten Osteuropas in die Praxis umzusetzen. In der Folge erschossen die Angehörigen dieser Dienststellen unzählige als Juden und Roma verfolgte Menschen und Kriegsgefangene, errichteten ein eigenes Lagersystem, verfolgten den Widerstand, richteten eine einheimische Kriminalpolizei ein und nahmen aktiv Einfluss auf die Kirchenpolitik.
Christian Schmittwilken ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Topographie des Terrors. Nach einem Studium der Geschichtswissenschaften war er Volontär der Stiftung und Kurator im Team der erstmals 2016 präsentierten Wanderausstellung „Massenerschießungen. Der Holocaust zwischen Ostsee und Schwarzem Meer 1941–1944“. Von 2017 bis 2021 war er am Zentrum für Holocaust-Studien des Instituts für Zeitgeschichte tätig. Mit der vorliegenden Studie wurde er an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert.
Andrej Angrick, Historiker, ist wissenschaftlicher Angestellter bei der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Zu seinen Veröffentlichungen gehört das zweibändige Werk „Aktion 1005“. Spurenbeseitigung von NS-Massenverbrechen 1942–1945 (2018).
- Vortrag
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Dr. Christian Schmittwilken, Berlin
- Moderation
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Dr. Andrej Angrick, Berlin
- Wann
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Dienstag, 12. März 2024 19:00 Uhr
- Wo
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Topographie des Terrors, Auditorium
Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg - Hinweis
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