„… abgeholt!“ Gedenken an den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen von Juden aus Berlin vor 82 Jahren
Am 18. Oktober 1941, vor 82 Jahren, verließ der erste Berliner „Osttransport“ mit mehr als 1.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald in Richtung Litzmannstadt (Łódz·). Ab 1942 fuhren Deportationszüge auch vom Anhalter Bahnhof und vom Güterbahnhof Moabit ab. Ziele der Transporte waren Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager in Minsk, Kowno, Riga, Piaski, Warschau, Theresienstadt, Sobibor, Rasik und Auschwitz.
Sally Bein (geb. am 6. November 1881 in Hohensalza, heutiges Polen) begann 1920 sein Studium als Volksschul- und Taubstummenlehrer an der Jüdischen Lehrerbildungsanstalt in Berlin. Mit 26 Jahren übernahm er in Beelitz die Leitung der ersten jüdischen Erziehungsanstalt in Deutschland, die geistig und körperlich behinderte jüdische Kinder aufnahm. Am 2. Juni 1942 wurde er mit seiner Familie, den verbliebenen Heimzöglingen und den Angestellten nach Potsdam gebracht und am 13. Juni nach Sobibor deportiert und ermordet.
Insgesamt wurden bis zu sechs Millionen jüdische Kinder, Frauen und Männer Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden Europas, darunter mehr als 50.000 aus Berlin.
- Wann
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Mittwoch, 18. Oktober 2023 12:00 Uhr
- Wo
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Mahnmal „Gleis 17“, S-Bahnhof Grunewald, 14193 Berlin
- Veranstalter
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Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, Land Berlin, Jüdische Gemeinde zu Berlin, Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin, Inge Deutschkron Stiftung, Deutsche Bahn Stiftung