Gästebuch

  • 16. Oktober 2002

    Ich wünsche der Topographie des Terrors, daß sie ihre eindrückliche Arbeit in Zukunft auch unter architektonisch guten Bedingungen fortführen kann und daß dann weder das (fehlende) Geld, noch statische Probleme des Bauwerks im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen werden, sondern die Erinnerung an und die Forschung zum Terror des NS-Regimes.

    Julian Nida-Rümelin
    Staatsminister
  • 15. Oktober 2002

    Deutschland war in der Nazi-Zeit ein Staat des Terrors, der das Leben eines Jeden bedrohen konnte. Persönliche Angst und Sorge um die eigene Familie waren deswegen ebenso alltäglich. Aber man wusste, was da passierte. In den Blicken der Zuschauer, welche die Fotos zeigen, möchte man Empörung suchen. Warum blieben sie stehen? Waren sie gleichgültig? Es geschah tatsächlich vor aller Augen.

    Winfried Sühlo
    Vorsitzender des Kulturforums Berlin der Sozialdemokratie e.V.
  • 15. Oktober 2002

    A very important and necessary project which deserves to be housed in a significant and major memorial museum - hopefully in the not too distant future.

    Myra Osrin
    Direktorin des Cape Town Holocaust Centre
  • 11. Oktober 2002

    Das Buch hat mich beeindruckt. Die Ausstellung am Bauzaun tut dies auch. Zivilisierte Menschen verfolgen, deportieren, erniedrigen andere. Ich tue mich schwer zu glauben, was mir die Bilder zeigen: Lust an der Erniedrigung Anderer? Und dies auch auf so vielen Gesichtern der Menschen, die zuschauen. Qual und Erniedrigung, Vernichtung anderer Menschen vor Mitbürgern als Spektakel auf dem Dorf, in der Kleinstadt? Was bringt (uns) Menschen so weit?

    Peter Zumthor
    Architekt
  • 9. Oktober 2002

    Meine Hoffnung bleibt, daß wir nicht zu lange auf den Bau des künftigen Komplexes zur Darstellung der Topographie des Terrors warten müssen, wir brauchen auch für Ignoranten nachprüfbare Beweise. Ein solcher Vorgang ist heute die Ausstellung über öffentliche Gewaltakte vor Ort zwischen 1933 und 1945. Für mich: ein verdienstvolles Werk!

    Hans Koschnick
    Vorsitzender Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.
  • 8. Oktober 2002

    Es geschah ‚vor aller Augen’, auf Marktplätzen und Straßen, an Bahnhöfen: Menschen wurden gedemütigt, misshandelt, ermordet oder zur Deportation zusammen getrieben. Es gab keine Hemmungen, im Gegenteil: Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt, die Behörden des Terrors, ließen sich an einer der ersten Adressen mitten in Berlin nieder. Neben den eigentlichen Tätern erschrecken mich die vielen Zuschauer: Auch wer nichts tut, wer Hilfe unterläßt und Solidarität verweigert, kann schuldig werden. Zivilcourage muss ständig neu eingeübt werden.

    Georg Kardinal Sterzinsky
    Erzbischof von Berlin
  • 27. September 2002

    Politik hat in Berlin immer den Hintergrund der Vergangenheit: Hier spricht jeder Stein. Die räumliche Nähe von Parlament und Regierung zu den authentischen Orten der Geschichte ist Mahnung und Auftrag. Perspektiven für die Zukunft gibt es nur mit Konsequenzen aus der Vergangenheit.

    Walter Momper
    Präsident des Abgeordnetenhauses
  • 27. September 2002

    From the very spot on Gods earth, from which hatred, abuse and destruction were produced and practiced, may the pain, tears and suffering of all victims turn into the source of love, brotherhood and understanding. To those who are responsible - thank you for being who you are.

    Rabbiner Ady Assabi
    Rabbiner
  • 25. September 2002

    Sich die Verbrechen der Vergangenheit vor Augen zu stellen, sich auf die Erinnerung einzulassen, ist eine Aufgabe aller Generationen, der Jungen wie der Alten. Es geht aber nicht darum, den Jüngeren die Schuld aufzubürden, die frühere Generationen auf sich luden. Auch geht es nicht um ein Schuldritual. Die Glaubwürdigkeit des Erinnerns zeigt sich im Einsatz für die gleiche Würde der Menschen, im Kampf für eine demokratische Kultur, in der überzeugenden Absage an den Geist der Gewalt. Das wichtigste Mahnmal des Holocaust bleiben Zivilcourage und gelebte Demokratie.

    Bischof Wolfgang Huber
    Ev. Kirche Berlin-Brandenburg
  • 24. September 2002

    Die Generation der Täter ist gestorben, auch von den Opfern lebt der größte Teil nicht mehr. Jetzt ist es an uns Nachgeborenen, das Andenken an die schreckliche Zeit von 1933 bis 1945 - an Terror, Menschenverachtung und systematischen Völkermord - wachzuhalten. Nie wieder!

    Anke Martiny
    Kultursenatorin a.D.
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