Gästebuch

  • 13. November 2002

    Angesichts der Bilder von Menschenaufläufen vor brennenden Synagogen und bei ans Mittelalter erinnernden Szenen öffentlichen Anprangerns von Frauen, die der ‚Rassenschande’ bezichtigt wurden, ist die Verdrängung der Geschichte nach 1945 ein zweiter Mord an den Opfern. Jetzt blicken wir den Tatsachen ins Auge. Es ist vielleicht die aufrichtigste Art des Gedenkens an dieser Stelle.

    Paul Spiegel
    Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
  • 12. November 2002

    Until one visits the ‚Topography of Terror’ the feeling that people are more important than places is the strong inclination. One would think that stories of individuals should have priority. But you cannot understand evil, terror and wrong to the person until you see, it lives next door in the best place right in the center of Berlin where still all can see it. That is why one is thankful to see it, to recognize it and so to fight it more effectively and earlier.

    Israel Singer
    Präsident der Claims Conference
  • 31. Oktober 2002

    Nach den jahrelangen Verzögerungen ist es an der Zeit, den neuen Ausstellungsbau auf dem Gelände des ehemaligen Reichssicherheitshauptamts - dem eigentlichen Zentrum des SS-Staates - endlich zu realisieren. Von hier aus wurde der Völkermord an Juden sowie Sinti und Roma organisiert und ins Werk gesetzt. Deshalb ist dieser historische Ort wie kein anderer geeignet, das Wissen um die nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen, die Motive und Methoden der Täter, zu vermitteln.

    Romani Rose
    Vorsitzender Zentralrat Deutscher Sinti und Roma e.V.
  • 16. Oktober 2002

    Ich wünsche der Topographie des Terrors, daß sie ihre eindrückliche Arbeit in Zukunft auch unter architektonisch guten Bedingungen fortführen kann und daß dann weder das (fehlende) Geld, noch statische Probleme des Bauwerks im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen werden, sondern die Erinnerung an und die Forschung zum Terror des NS-Regimes.

    Julian Nida-Rümelin
    Staatsminister
  • 15. Oktober 2002

    Deutschland war in der Nazi-Zeit ein Staat des Terrors, der das Leben eines Jeden bedrohen konnte. Persönliche Angst und Sorge um die eigene Familie waren deswegen ebenso alltäglich. Aber man wusste, was da passierte. In den Blicken der Zuschauer, welche die Fotos zeigen, möchte man Empörung suchen. Warum blieben sie stehen? Waren sie gleichgültig? Es geschah tatsächlich vor aller Augen.

    Winfried Sühlo
    Vorsitzender des Kulturforums Berlin der Sozialdemokratie e.V.
  • 15. Oktober 2002

    A very important and necessary project which deserves to be housed in a significant and major memorial museum - hopefully in the not too distant future.

    Myra Osrin
    Direktorin des Cape Town Holocaust Centre
  • 11. Oktober 2002

    Das Buch hat mich beeindruckt. Die Ausstellung am Bauzaun tut dies auch. Zivilisierte Menschen verfolgen, deportieren, erniedrigen andere. Ich tue mich schwer zu glauben, was mir die Bilder zeigen: Lust an der Erniedrigung Anderer? Und dies auch auf so vielen Gesichtern der Menschen, die zuschauen. Qual und Erniedrigung, Vernichtung anderer Menschen vor Mitbürgern als Spektakel auf dem Dorf, in der Kleinstadt? Was bringt (uns) Menschen so weit?

    Peter Zumthor
    Architekt
  • 9. Oktober 2002

    Meine Hoffnung bleibt, daß wir nicht zu lange auf den Bau des künftigen Komplexes zur Darstellung der Topographie des Terrors warten müssen, wir brauchen auch für Ignoranten nachprüfbare Beweise. Ein solcher Vorgang ist heute die Ausstellung über öffentliche Gewaltakte vor Ort zwischen 1933 und 1945. Für mich: ein verdienstvolles Werk!

    Hans Koschnick
    Vorsitzender Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.
  • 8. Oktober 2002

    Es geschah ‚vor aller Augen’, auf Marktplätzen und Straßen, an Bahnhöfen: Menschen wurden gedemütigt, misshandelt, ermordet oder zur Deportation zusammen getrieben. Es gab keine Hemmungen, im Gegenteil: Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt, die Behörden des Terrors, ließen sich an einer der ersten Adressen mitten in Berlin nieder. Neben den eigentlichen Tätern erschrecken mich die vielen Zuschauer: Auch wer nichts tut, wer Hilfe unterläßt und Solidarität verweigert, kann schuldig werden. Zivilcourage muss ständig neu eingeübt werden.

    Georg Kardinal Sterzinsky
    Erzbischof von Berlin
  • 27. September 2002

    Politik hat in Berlin immer den Hintergrund der Vergangenheit: Hier spricht jeder Stein. Die räumliche Nähe von Parlament und Regierung zu den authentischen Orten der Geschichte ist Mahnung und Auftrag. Perspektiven für die Zukunft gibt es nur mit Konsequenzen aus der Vergangenheit.

    Walter Momper
    Präsident des Abgeordnetenhauses
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