© Britta Scherer /STdT

In der Landbevölkerung sah R. Walther Darré, Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, die „rassische“ Zukunft des deutschen Volkes. Die von ihm in verschiedenen Schriften propagierte Blut-und-Boden-Ideologie stellte Bauern in den Mittelpunkt, da gerade sie zur „artgemäßen“ Fortpflanzung geeignet seien. Um dieses Konzept zu popularisieren, war Darré bestrebt, ein positives Identifikationsbild zu schaffen und gründete die Reichsschule Bug Neuhaus. Dorthin wurden Jugendliche aus dem Bauernstand einberufen, die dem Ideal der „nordischen Rasse“ entsprachen. Darré engagierte die Wiener Fotografin Anna Koppitz und den Berliner Sportfotografen Hanns Spudich für Aufnahmen der „Neuhäuser“, mit denen zahllose Propagandaschriften illustriert wurden.

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Die Ausstellung untersucht den Einsatz dieser Bilder in damaligen Büchern, Zeitungen und Magazinen, die Darré selbst herausgab oder die in seinem Verlag und Umfeld erschienen. Sie belegen ein systematisches Vorgehen zur Schaffung einer eigenen Bildsprache und sind das Ergebnis enger Zusammenarbeit zwischen Darré, Koppitz und Spudich. Das Fallbeispiel veranschaulicht, wie  ein NS-Chefideologe die Fotografie zur Untermauerung und Verbreitung seiner Thesen einzusetzen wusste.

Eine Ausstellung des Photoinstituts Bonartes in Kooperation mit der Stiftung Topographie des Terrors

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