Mittels zeitgenössischer Fotografien setzen sich die Teilnehmenden in dem Seminar kritisch mit den Kategorien Täter–Opfer–Zuschauer auseinander und erhalten einen Einblick in den Alltag der NS-Herrschaft.

Das Seminar zielt in den Inhalten und Methoden (Selbstführung, Quellenkritik) auf einen selbstständigen Zugang zu Fragen der NS-Ideologie und politisch-sozialen Realität und zeigt, wer davon profitierte und wer darunter litt.

Dieses medienkritische Seminar verzichtet weitgehend auf Textquellen und Begleittexte und setzt auf eine Annäherung an historische Inhalte auf der Grundlage von Fotografien, Plakaten und Zeichnungen aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Anhand unterschiedlicher Quellen werden im Seminar Aspekte wie Häftlingsalltag, Widerstand, Fluchten und Täterschaft erarbeitet und diskutiert. Das Seminar empfiehlt sich zur Vorbereitung einer Studienfahrt zum Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau, kann aber auch unabhängig hiervon besucht werden.

Das Seminar fragt nach den Motiven, Zielen und Handlungsmöglichkeiten der Menschen, die aus ihrem christlichen Glauben heraus zum Widerstand fanden und vom NS-Terror verfolgt wurden. Ausgewählte Biographien werden skizziert und der staatlichen Kirchenpolitik sowie den Zielen der sogenannten Deutschen Christen gegenübergestellt.

Das Seminar vermittelt exemplarisch Einblicke in Aufbau, Zielsetzung und Wirken des Terrorapparates entlang der Prinz-Albrecht- und der Wilhelmstraße. Einzelne Protagonisten werden mit ihren biographischen Hintergründen, ihrem Denken und Handeln vorgestellt.

Das Seminar erörtert die Rolle der Wehrmacht im NS-Staat vor dem Hintergrund des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion. In der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Dokumenten und Quellen gehen die Teilnehmenden Fragen des Kriegsrechts, des Verhältnisses der Wehrmacht mit den Sicherheitsorganen des NS-Staates, der Bedeutung von Kameradschaft und der Einheit als Sozialverbund, von Befehl und Gehorsam nach.

Nur die wenigsten Täter wurden nach dem Krieg strafrechtlich zur Verantwortung gezogen. Die meisten konnten sich problemlos in die deutsche Nachkriegsgesellschaft einfügen. Wie war dies angesichts der massenhaften NS-Verbrechen möglich? Anhand ausgewählter Beispiele nähern sich die Teilnehmer*innen den vielschichtigen Hintergründen und gewinnen Einblicke in den komplexen Bereich der deutschen Erinnerungskultur.

Die NS-Führung maß dem Medium Film einen hohen Stellenwert bei. Im Seminar werden Ausschnitte aus Dokumentar– und Spielfilmen aus der NS–Zeit analysiert und auf Geschlechterbilder, Kriegspropaganda und Führerkult hin näher beleuchtet.

Das Seminar thematisiert die Organisation und Durchführung der Krankenmorde. Exemplarisch wird das Schicksal der Opfer skizziert und mit Biographien einzelner Täter konfrontiert. Möglichkeiten und Grenzen des Protests gegen die Massentötung werden ebenso erörtert wie die organisatorischen und personellen Verflechtungen von Krankenmord und Holocaust und der juristischen Aufarbeitung nach 1945.

Dass bei der Etablierung der NS-„Volksgemeinschaft“ angepasstes Sozialverhalten auch mit Terror erzwungen und als „Gemeinschaftsfremde“ definierte Menschen ausgegrenzt und vernichtet wurden, soll am Beispiel der Verfolgung von sogenannten „Asozialen“ und der Sinti und Roma deutlich gemacht werden.

In Kooperation mit der Freien Universität Berlin sind 2 Seminare entstanden, in denen lebensgeschichtliche Video-Interviews der USC Shoah Foundation mit Überlebenden des Holocaust im Fokus stehen. Ziel der Seminare ist ein quellenkritisches, biografisches Lernen, bei dem die Teilnehmenden die unterschiedlichen Perspektiven von Tätern, Augenzeugen und jüdischen Betroffenen miteinander in Bezug setzen und nach möglichen Handlungsoptionen fragen.