
RSHA und Nachkriegsjustiz: Das Bovensiepen-Verfahren und die Deportationen der Juden aus Berlin
10.00 Uhr
Begrüßung:
Prof. Dr. Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topographie des Terrors
Dr. Christine Fischer-Defoy, Vorsitzende des Aktiven Museums
Die gescheiterten Verfahren gegen Mitarbeiter des Reichssicherheitshauptamts nach 1945
Vortrag: PD Dr. Annette Weinke, Historisches Institut, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Moderation: Andreas Sander, Stiftung Topographie des Terrors
11.15 Uhr: Pause
11.30 Uhr
Die Mitarbeiter der Stapoleitstelle Berlin und das Bovensiepen-Verfahren
Vortrag: Dr. Akim Jah, Berlin
Die RSHA-Arbeitsgruppe bei der Generalstaatsanwaltschaft beim Kammergericht Berlin und deren Aktenüberlieferung im Landesarchiv Berlin
Vortrag: Bianca Welzing-Bräutigam, Landesarchiv Berlin
Moderation: Dr. Hans-Christian Jasch, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin
13.00 Uhr: Mittagspause
14.00 Uhr
Das Wissen um den Judenmord aus der Perspektive „untergetauchter” Juden
und ihrer Helfer
Vortrag: Dr. Beate Kosmala, Gedenkstätte Stille Helden in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin
Die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Bovensiepen-Verfahren
Vortrag: Dr. des. Gerd Kühling, Berlin, Aktives Museum
Moderation: Dr. habil. Gideon Botsch, Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien e. V., Potsdam
15.30 Uhr: Pause
16.00 Uhr
Abschlussdiskussion: Dr. Akim Jah, Dr. des. Gerd Kühling, PD Dr. Annette Weinke, Bianca Welzing-Bräutigam, Prof. Dr. Michael Wildt (Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin)
Moderation: Prof. Dr. Peter Klein, Fakultät Holocaust Studies, Touro College Berlin
(Gemeinsam mit dem Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V., dem Landesarchiv Berlin und dem Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin)
1963 leitete die Staatsanwaltschaft Berlin (West) Ermittlungen gegen ehemalige Mitarbeiter des Reichssicherheitshauptamts ein. Dabei standen auch die vormaligen Angehörigen der Stapoleitstelle Berlin wegen ihrer Mitwirkung an der Deportation der Juden in den Jahren 1941 bis 1945 im Fokus des staatsanwaltlichen Interesses. Hauptbeschuldigter war Otto Bovensiepen als ehemaliger Leiter der Gestapo-Dienststelle. 1969 wurde die Hauptverhandlung eröffnet und 1971 das Urteil verkündet. Trotz umfangreicher Ermittlungen im In- und Ausland wurde keiner der Beschuldigten verurteilt.
Das Symposium befasst sich mit Hintergründen und Scheitern des Bovensiepen-Verfahrens, fragt nach der zeitgenössischen Rezeption sowie nach seinem Stellenwert im heutigen öffentlichen Bewusstsein.
Topographie des Terrors
Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg
Eintritt frei
Anmeldung bis zum 8. Januar 2015 an: info@aktives-museum.de, Tel. 030 2639-89039